Länger leben dank viel Fett?

Low-Carb, vegan, Paläo – es gibt zahlreiche Ernährungsweisen, die als besonders gesundheitsfördernd gelten. US-Forscher haben aber nun herausgefunden, dass ausgerechnet jene Zutat, die jahrelang negativ gesehen wurde, zu einem längeren Leben führen kann: Fett!

Das Forscherteam um Jon Ramsey von der University of Carolina führte eine Ernährungsstudie mit Mäusen durch. Diese teilte man in drei Gruppen auf, die unterschiedliches Futter bekamen. Gruppe eins bekam kohlenhydratreiches Futter, Gruppe zwei weniger Kohlenhydrate und mehr Fett. Gruppe drei bekam dagegen enorm fetthaltiges Futter. Die Kalorienmenge jeder Gruppe war identisch.

Das Ergebnis: Der Lebenszeitraum der Labormäuse, die eine enorm fetthaltige Ernährung bekamen, war um 13 Prozent länger als der jener Mäuse, die viele Kohlenhydrate zu sich nahmen. Umgerechnet auf das Leben eines Menschen würde das bedeuten, dass dieser etwa sieben bis zehn Jahre länger lebt.

Darüber hinaus stellten die Forscher folgendes fest: Die sehr fettreich ernährten Mäuse waren kräftiger, konzentrationsfähiger und verfügten über eine bessere Koordination. Zudem beobachteten die Forscher bei ihnen einen geringeren Anstieg von Entzündungsbiomarkern. Ramsey und sein Forscherteam glauben, dass sich vieles dieser Studie auf den Menschen übertragen lässt.

Die sehr fettreiche Ernährungsmethode, die man an den Mäusen testete, bezeichnet man auch als ketogene Ernährung. 90 Prozent der Nahrung bestehen dabei aus Fett. Die ketogene Ernährung basiert darauf, dass der Körper sich darauf umstellt, seine Energie nicht mehr aus Glukose zu gewinnen, sondern eben aus Fett. Dabei handelt es sich größtenteils um tierisches Fett, zum Beispiel aus Eiern, Käse und Fleisch.

Ramsey, Jon: A Ketogenic Diet Extends Longevity and Healthspan in Adult Mice. In: Cell Metabolism. Volume 26, Ausgabe 3. Seite 539 bis 546. 05. September 2017.

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