Mehrfach ungesättigte Fettsäuren können Appetitregulation beeinflussen

Lebensmittel mit vielen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Chia-Samen, Lachs und Walnüsse, stimulieren Sättigungshormone und hemmen zugleich Hormone, die den Appetit steigern. Dies könnte Menschen helfen, die gerne abnehmen möchten.

Bisher sind sich Mediziner noch nicht ganz darüber im Klaren, inwiefern die Zusammensetzung der Nahrung die hormonelle Regulierung von Hunger und Sättigung beeinflusst. Klar ist aber: Das Hormon Ghrelin, welches in der Bauchspeicheldrüse und in der Magenschleimhaut produziert wird, verstärkt das Hungergefühl. Peptid YY, kurz PYY, das ebenfalls in der Bauchspeicheldrüse entsteht, bewirkt dagegen ein Sättigungsgefühl.

Dr. Jamie A. Cooper und sein Team der Universität von Georgia sind dieser Sache auf den Grund gegangen. 26 normalgewichtige Menschen zwischen 18 und 35 Jahren nahmen an der Studie teil. Zunächst aßen alle Probanden für drei Tage das Gleiche. Danach teilten die Wissenschaftler die Probanden in zwei Gruppen ein. Die eine Gruppe erhielt während der folgenden Woche Mahlzeiten mit vielen ungesättigten Fettsäuren. Die andere Gruppe erhielt Kost mit einer vergleichbaren Anzahl an Kilokalorien und Fett, allerdings mit viel weniger mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Wie sich herausstellte, stieg der Spiegel des sättigenden Hormons PYY im Blut der Gruppe, die viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren zu sich nahm, an, während der Anteil des Hunger steigernden Hormons Ghrelin abnahm. Bemerkenswert war dabei, dass der Anstieg von PYY nicht nur direkt nach dem Essen, sondern auch im nüchternen Zustand nachweisbar war. Dazu Studienleiter Dr. Jamie A. Cooper: „Appetit-regulierende Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Nahrungsaufnahme. Diese Ergebnisse sagen uns, dass der Verzehr von Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Walnüssen die Appetithormone günstig ändern kann, damit wir länger satt sind.“

Allerdings: Die Studie erstreckte sich über einen relativ kurzen Zeitraum von einer Woche. Für verlässlichere Ergebnisse wäre eine Langzeitstudie über mehrere Wochen erforderlich. Dennoch signalisiert die Studie durchaus, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren im Rahmen einer Diät eine entscheidende und positive Rolle spielen können.

Quelle: Cooper, Jamie A. et al.: Hunger and satiety responses to high-fat meals after a high-polyunsaturated fat diet: A randomized trial. In: Nutrition. Volume 41. September 2017. Seite 14 bis 23.

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