Flavonoide aus Tomaten schützen vor Grippe

Wenn Flavonoide durch Bakterien im Darm abgebaut werden, entsteht eine Substanz, die die Immunabwehr stärkt. Diese kann dazu beitragen, den Verlauf von Krankheiten abzuschwächen und Lungenschäden durch Grippeviren zu minimieren. Das haben nun US-amerikanische Forscher herausgefunden.

Darmbakterien setzen viele verschiedene Stoffwechselprodukte frei. Einige von diesen gelangen in den Blutkreislauf. Wie diese Stoffe beschaffen sind, hängt von der Ernährung und der Art der Bakterien ab. Wenn der menschliche Körper Flavonoide abbaut, so das Forscherteam, sorge eine bestimmte Clostridien-Art dafür, dass eine Substanz entsteht, die die Effektivität von Alpha-Interferon maximiert. Bei Alpha-Interferion handelt es sich um einen Botenstoff, den die Immunzellen hervorbringen. Er spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, den Körper vor Virusinfektionen zu schützen.

Flavonoide stecken in großen Mengen in Obst und Gemüse, zum Beispiel in Tomaten. Auch in rotem Wein sowie schwarzem und grünem Tee sind Flavonoide reichlich enthalten. Bisher war nicht geklärt, welchen Effekt Flavonoide auf das Immunsystem haben. Nun ist jedoch klar, dass durch den Abbau der Flavonoide eben jene Substanz entsteht, die das Wirken von Alpha-Interferion intensiviert. Mit der Konsequenz, dass sich der Verlauf von Grippeerkrankungen abschwächt.

Steed, Ashley L. et al.: The microbial metabolite desaminotyrosine protects from influenza through type I interferon. In: Science. Ausgabe 6350. 04. August 2017.

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